‚Dark Like My Soul’ ist eine Platte, die strahlend die Liebe zur elektronischen Popmusik transportiert. Bereits Anfang der Achtziger gegründet und mit mehreren auf dem eigenen Label ‚Intelligent Communications’ veröffentlichten EPs sind ‚Dark Distant Spaces’ bereits ein Urgestein andererseits auf dem Medienkonverter erstaunlicherweise bisher noch nicht vertreten. Nachdem das Cover eher ein wenig langweilig ausfällt, kann dieses Adjektiv in keinster Weise auf die Musik der im Tray liegenden CD angewendet werden. Die Schublade für die dreizehn vorliegenden Songs ist dabei nur schwer zu finden. Sicher, sie haben alle irgendwie mit elektronischer Pop-Musik zu tun, aber mehr Gemeinsamkeiten gibt es nicht. Das mag daran liegen, dass alle vier Musiker noch in anderen Projekten unterwegs sind und so ihre ganz eigenen Ideen mitbringen. Darüber hinaus wagen sich zumindest drei der vier Herren auch ans Mikrofon. Hauptamtlich übernimmt Marc H Buchner die Balladen, die gut instrumentiert aber nicht überladen direkt ins Herz zielen und dort dieses wunderschöne traurige Gefühl der Schwere auslösen. ‚Not Free’ ist einer dieser Tracks, ebenso wie ‚Lost it all’ oder ‚Close to You’. Was auffällt ist, dass hier mal wieder ohne trendige Gimmicks produziert wird: das wirkt authentisch und sympathisch. Der Titelsong ‚Dark Like my Soul’ hingegen setzt auf Gitarren sowie die Stimme von Veit Wiehler und erzeugt so punktuell Parallelelen zu New Order in der, sagen wir mal, ‚Republic’-Phase; ein herausragender Song, der sich schnell zum Gute-Laune-Ohrwurm entwickelt. Mit ‚Money Counts’ ist auch ein echter tanzbarer Titel enthalten, der ursprünglich 1987 auf einer MC (für alle Küken beim Medienkonverter, das heißt Musik-Cassette) veröffentlicht wurde, allerdings aus subjektiver Perspektive auch in dieser neu abgemischten Version nicht mit den aktuellen Tracks mithalten kann. ‚Dark Like My Soul’ beeindruckt durch eine qualitativ hochwertige Produktion mit Liebe zum Detail, die man heutzutage nicht wirklich oft findet. Erfahrung ist also doch ein Faktor, den man nicht unterschätzen sollte. Noch bewundernswerter jedoch ist, dass diese Erfahrung auch nach zwanzig Jahren nicht in Routine und Gleichförmigkeit gekippt ist. Respekt! In sieben der Songs kann übrigens auf er Label Page von ‚Intelligent Communications’ reingehört werden.