Das australische Duo Dandelion Wine hat sich auf dem neuen Album wieder nicht zum Ziel gesetzt, Musik für die breite Masse zu machen. Klänge irgendwo zwischen Dead can dance (Instrumentierung, Atmosphäre), The beautiful disease (Stimmung, leicht schräge Klänge), seltsamen Pop a la Björk und dann diese recht beatlastige elektronische Untermalung – das ist schon einerseits etwas Besonderes, andererseits birgt diese Unzugänglichkeit auch Gefahren. Die einzelnen Titel sind nur schwer zu greifen. Zu Beginn dominiert noch Pop/Ethno/Weltmusik mit Beats und 200 Melodiewechseln. Die Titel sind vertrackt und durch eine viel zu klare Produktion zudem noch irgendwie klinisch rein. Da können schöne Passagen nur schwer überzeugen, denn alles klingt durch die Produktion recht anstrengend und nicht als Ganzes. Mit der Zeit ändern sich Geschwindigkeit und Stil gewaltig: von Titel zu Titel verlangsamt sich alles um schließlich in leider eher langweiligen als stimmungsvollen Folkstücken zu enden. Diese haben zum Teil sehr schöne Melodien, nur leider ist das auf Dauer passiert zu wenig. Das klingt alles sehr negativ und "All becompassed by the stars" ist eigentlich auch kein schlechtes Album. Denoch ist der Gesamteindruck enttäuschend: Das Duo beherrscht die vielfältigen Instrumente perfekt, der Gesang ist sehr gut und eigentlich fehlt nicht viel für eine Knallerscheibe, die Freunden des etwas kauzigen Pops den tristen Sommer versüßen könnte. So aber bleibt ein ambitioniertes Werk, dass leider an der Produktion leidet, die es nicht schafft, die altertümlichen Instrumente, 70er Gitarren und Beats zusammenzubringen und am entweder zu vertrackten oder zu eintönigen Songwriting.