Psychotische Vocals erwarten uns im treibenden, mitunter Techno-like anmutenden Sound von Damsel in the Dollhouse.

Und so steigt gleich „Lunacy“ voll und treibend ein. Die bearbeiteten, weiblichen Vocals bewegen sich auf markanten Drums. Es wird hypnotisch chillig und doch bleibt irgendwie ein bedrohlich reitender Unterton. Gefahrvoll, wie schwere Schritte, dringt es voran, wird schneller, irre, nass. „In the Dark“ steigt windig ein, wird reitend. Etwas klarer erscheint sie auf der schrägen, rotierenden, frechen Elektronik. Sie hebt die Stimme im Rhythmus der eindringlichen Drums. Gemäßigter, doch mit denselben markanten Drums, steigt „The Deeper Well“ ein. Die Stimme erklingt sehr klar, fast zart – rhythmisch, wavig, zum Teil fast sphärisch anmutend untermalt. Elektronik und Stimme werden zu einer harmonischen Einheit, ehe letztere die Regie übernimmt, teils verwaschen auf schrägen Drumbeats. „House of Torment“ zeigt sich surrend forsch, reitend. Sie züngelt wie die Elektronik wabert. Windig, leierig und geheimnisvoll steigt „Geisterschloss“ ein – wirkt zum Teil fast sphärisch, chillig drummig. Verstecken und finden, die Schatten, die Tragödie, das Leid – es spricht. Hypnotisch psychedelisch wabert die Elektronik. „…so much pain and agony…“ Treibend schließt sich „Puppet Master“ an. Freche, provozierende Vocals reiten mit. Die Elektronik tanzt schräg, frech, hoch, synthig untersetzt. „…I know your touch is torture…“ Der Sound wirkt fast bedrohlich und hat schließlich wahren Clubcharakter. Es folgt „Spirit Box“ – wirr, geisterhaft, verwaschen. Die Drumelektronik ist treibend, wird durchbrochen, wavig untersetzt. Die auf dem Wave rotierenden Sequenzen werden Grundlage für die stark bearbeitete prophetische Männerstimme. Eindringliche Schläge treffen. Hörst du Stimmengewirr im schicksalhaften Wind? Quakend clubbig zieht der Sound voran. Dumpfe Bässe erwarten dich in „Creature Feature“ – erhalten Gegenschläge, hohl werden, dann wieder markant, windig umspielt. Die Elektronik wird hier und da durchbrochen und treibt. In „Netherworld“ meldet sich sich psychedelisch zart auf gedämpften Drums. Wavig, beatig lauernd erscheint der Sound. „…distant voices are calling out…“ Schläge treffen den psychotischen Singsang. „…I`m feeling crazy…“ Wabernd tief folgt „Hexed“. Fette Beats setzen ein, während sie dich provoziert und die Elektronik schillert. „…this is your morning…“ Es schließt sich „Spectral Anomalies“ auf wirrer, bedrohlicher Soundkulisse an. Verwaschene, einzelne Schläge durchbrechen das lauernde Rotieren. Die Schläge wirken, wie aus rasselnden Ketten heraus. Bist du in deiner persönlichen, inneren Folterkammer? Und dann erklingt, Glöckchen-gleich deine intime Nachtmusik – begleitet vom dämonischen Hexenlachen. Und schließlich werden diese Glöckchen schriller, irrer, furchteinflößend. Die Elektronik setzt sich hoch drauf. Dumpf sind die Drums und schließlich übernimmt das Elektronisch ganz – verwaschener – die Führung. „Hellbound Heart“ schließt das Album und steigt mit heuchelnden, zart verspielten „Glöckchen“-Tönen ein. Der Wave rotiert dunkel. Die Elektronik pausiert immer wieder frech. Und nun fängt sie dich wieder, rhythmisch, fast sprechend – von einzelnen Tönen begleitet und im Wechsel mit vereinten Vocals, die psychotisch wirken. Gemäßigte Drums führen die Stimmen zunächst schwach und dann krachend, voll und dumpf.

Auch hier dürften Fans von Clubsound auf ihre Kosten kommen. Treibend sind die Tracks auf jeden Fall.

 

Damsel in the Dollhouse

 

06.10.2020

 

https://www.damselinthedollhouse.com

 

01. Lunacy

02. In the Dark  

03. The Deeper Well

04. House of Torment

05. Geisterschloss

06. Puppet Master

07. Spirit Box

08. Creature Feature

09. Netherworld

10. Hexed

11. Spectral Anomalies

12. Hellbound Heart