Wie ein Donnergrollen empfängt mich schon das erste Liedstück dieser vier Dunkelspielleute aus dem niedersächsischen Delmenhorst. Nachdem die erste Demo bereits im Jahre 2005 das Licht dieser „glamourösen“ Welt erblickte entschieden sich Stefan Schulz und Mathias Junge für spielfreudige Verstärkung rund um die Bandbesetzung, sowie einen würdigen Nachfolger zu Demo Nummer Eins - „Zins der Zeit“. Auch das Bühnenkind wusste man zu schaukeln, so blieben die vier Niedersachsen alles andere als untätig und traten nicht nur in Hamburg, sondern sogar in der Hauptstadt der Hellenen, nämlich im griechischen Athen auf. Der Name „Ctulu“ ist auf den Romanmythos der gottähnlichen Sagengestalten von H.P. Lovecraft zurückzuführen Von Beginn an kreischen Stefans Zorneslaute durch meine Gehörgänge während mir im Hintergrund die Stromgitarren wie Artilleriegeschosse um die Lauscher fliegen. Freunde von gemäßigten Tempi sind Ctulu bei weitem nicht, wenngleich sich der Wunsch nach einer größeren Dosis an ruhigeren Abschnitten innerhalb mancher Liederstrukturen, hin und wieder aufdrängen möchte. Trotzdem haben auch gerade die schnelleren Lieder ihren Reiz, da diese rhythmusbetonten Klangstücke sich adäquat zu Stefans heiserem Gesang fügen. Gerade beim vierten Stück auf dem Silberteller, „Pandemonium“, kommt jener positive Umstand ganz besonders zum Vorschein. Textlich dreht sich, für die Musikrichtung nicht unüblich, das Meiste um Dunkelheit und Tod, allerdings ohne die bei anderen selbsternannten „Künstlern“ oft vorkommende Theatralik. So brettert also nun diese raue Liedersammlung durch mein Abspielgerät und erfreut mich mit bissigen Gitarrenriffs, knackigem Tempo und kernigem Wutgeknüppel. Das schwarzes Metall nach wie vor ohne aufgezwungenes Keyboardgesäusel auskommen kann, stellen diese acht freien Geister demonstrativ unter Beweis. Fazit: Reizvoll roher Black Metal, fernab von melodiösen Nötigungsversuchen mancher Genrekumpels. Wahren Freunden kantig ungeschliffener Klänge sei hier zum beherzten Zugriff geraten!