Cyro, das Einmannprojekt von Martin Rudefelt, hat sich mit nur zwei Alben („Cryogenic“ und „Hidden Aggression“) einen sehr guten Ruf bei Kritikern und Musikerkollegen erspielt. Wobei mir „Hidden Aggression“ zwar ganz gut gefallen hat, sich aber nicht nachhaltig in meinen Gehörgängen festsetzen konnte. Auf „Beyond“ widmet sich der Nordeuropäer in sechs Songs dem Universum, seinen „unendlichen Weiten“ und seinen persönlichen Emotionen und Gefühlen. Und lässt die Vielfalt der Galaxien in Form von Abwechslung in die Musik einfließen. Das intensive, sphärische „First Light“ würden sonst nur ganz wenige (etwa Daniel Myer/Destroid) als Opener auf eine CD packen. „Escape Velocitiy“ kommt fast ohne Gesang aus und lebt von treibenden und lebendig klingenden Drums. „Zero-G“ wohnt der Geist von Front 242 inne und tritt auch deutlich zu Tage. Erst „Event Horizon“ schlägt die Brücke zum letzten Album, bevor es mit „Singularity“ wieder ruhiger und atmosphärischer wird und sogar ein wenig Pop Einzug hält (vielleicht hat der Remix nicht umsonst „Future“ im Namen). Zwar fällt die zweite Hälfte der EP gegenüber den drei ersten Songs etwas ab, insgesamt ist „Beyond“ aber eine sehr überzeugende und im Vergleich mit dem sonstigen Electro-Einerlei mutige Neuveröffentlichung von Martin Rudefelt. Und jetzt erschließt sich auch mir tumbem Tor, warum Cyro einen so guten Ruf haben. Wäre was für die Jahres Top Ten 2011 gewesen.