Der Norden Europas besitzt bekanntermaßen einen Pool innovativer Bands, die mit vehementer Beharrlichkeit den Rest des Kontinents mit Veröffentlichungen aller Art überschwemmen. Obwohl es in letzter Zeit etwas ruhiger um den vielbeschworenen Futurepop wurde, haben sich die drei Mannen von Colony 5 aus dem Land der schwer zusammenbaubaren Fertigmöbel aufgemacht, ihre Musik unter das Volk zu bringen. Nachdem der Vorgänger "Lifeline" schon überaus erfolgreich war, wollen P-O Svensson, Johan Nilsson und Magnus Kalnins beweisen, dass sie das hohe Niveau des Debutalbums halten, wenn nicht sogar übertreffen können. Ihr zweites Album "Structures" wird mit dem bereits von der Maxi "Black" bekannten Song "Hate" eröffnet und dieser hatte schon auf der Maxi den Titelsong nahezu übertroffen. Ohrwurmmelodien und tanzbarer Electro sind das Markenzeichen der drei Schweden und genau das sind auch die Stärken ihres neuen Albums. Obwohl der Maxi-Vorbote nicht wirklich auf etwas Bahnbrechendes hoffen ließ, zeigen Colony 5 mit beeindruckender Beharrlichkeit, dass sie ein Jahr nach ihrem Debut ihren eigenen Weg gefunden haben. "Structures" ist konsequente Fortsetzung und Weiterentwicklung in einem. Auch wenn man sich manchmal wünschen würde, dass Colony 5 etwas mehr aus sich herausgehen, enthält ihr neuer Longplayer einige Überraschungen. So zeigen sie sich bei "She's A Planet" von ihrer sanften und erstaunlich dunklen Seite. Hier offenbart sich, dass Magnus Kalnins, der von nun an für die Texte verantwortlich zeichnet, eine große Bereicherung für die Band ist. Aber auch die schnelleren Songs wie etwa "Is She Scared?", das ein Paradebeispiel für die Colony 5-typische Paarung von schnellem Rhythmus und eingängigen Keyboardlines ist, dürften ihre Anhänger finden. Auf der CD, die im Digipack daher kommt, finden sich zusätzlich neben dem von der Band selbst gedrehten Video zu "Black", dass auch schon auf Onyx zu sehen war, Lyrics und Fotos der Band. Was will man mehr?