Colony 5 sind zurück - wie gewohnt aber dennoch leicht anders. Nachdem das Duo mit "Plastic World" schon den breiten Weg für das Album "Fixed" vorgezeichnet hatte, war die Befürchtung groß, dass in alter C5-Manier wieder der Futurepop mit leichtem 80er-Einfluss, der markanten Stimme des Sängers P-O, straighten Beats und ähnlichen Arrangements Song für Song dominieren würde. Natürlich wurde das Erfolgsrezept nicht verlassen, doch zeigen die beiden Schweden hörbare Bereitschaft für leichte Experimente. So ist bspw. gleich zu Beginn bei "Fix" eine unterstützende E-Gitarre im Hintergrund zu hören. "20th Century Plague" überrascht gleich im Anschluss durch seine ruhige Struktur. "I Know" steht dem in nichts nach und offenbart zudem starke Mesh-Tendenzen (bis auf die Stimme) ohne dabei als Kopie zu wirken. "Fallen Star", was wiederum sehr stark an Covenant erinnert sowie "Symphony Of Hope" vervollständigen die diesmal relativ üppige C5-Schmuseecke. Ein weiteres Experiment lauert in "Phosphor", denn nach etwas mehr als einer Minute Anlaufzeit lässt sich auf einmal ein starker (sicherlich unbewusster) Einfluss von Soniques "It Feels So Good" erkennen. Die Mischung ist aber sehr gelungen, da nun auch endlich Breakbeats dem Sound eine etwas frischere Note verleihen. Dass natürlich auch bei "Fixed" wieder das Tanzbein geschwungen werden kann, versteht sich von selbst. Dafür eignet sich bestens "Big Brothel" (ja, mit 'l'), der von Beginn an den Zeiger auf Partystimmung stellt. Fast noch mehr als der der Refrain besticht hier das instrumentale Zwischenspiel - schön verspielt und mit garantierter Ohrwurmqualität. "Fusion", "Plastic World" und "Like Leaves" verfolgen dasselbe Ziel sehr konsequent und verhelfen dem Silberling damit wieder zu zuverlässiger Clubtauglichkeit. Die spezielle Gruppe der Kritiker wird sich sicherlich daran stoßen, dass der musikalische Fortschritt zu langsame Konturen annimmt. Aber wenn Colony 5 ihren etablierten Sound allzu großen Veränderungen ausgesetzt hätten, wären vielleicht die Kritiker zufrieden gestellt aber dann hätten sich vermutlich die Fans beschwert. Somit ist "Fixed" ein gelungener 'Kompromiss' für beide Seiten ohne einen einzigen Aussetzer. Die nicht erwähnten Songs stellen hierbei typische C5-Songs dar, die das Album galant abrunden und einen Druck auf die Skip-Taste verhindern. Der Mut zu weiteren Veränderungen könnte sich zum Beispiel auf weiteren Singles in B-Seiten-Form manifestieren und je nach Hörer-Feedback in nachfolgende Produktionen einfließen. PS: Schade, dass die vorliegende Promo-Scheibe durch die Ansage aus Schweden nur mit angespielten Songs um die 2 1/2 Minuten versendet wurde...