Mit Click Click hat eine weitere klassische englische Electronica-Band den Entschluss gefasst, dass das neue Jahrtausend ohne sie ein ganzes Stückchen ärmer wäre. Ein neue EP ist am Start und bietet mit sieben Tracks eine gute halbe Stunde neues Material. Eigentlich sind es jedoch nur drei neue Songs, die uns Smith & Smith hier anbieten, Zusätzlich gibt es zwei Remixe der neuen Werke und zwei Reworks des Klassikers ‚Damage von ‚1986’. Nicht nur das Aufgreifen von ‚Damage’ weist auf alte Zeiten hin, auch der Titel ‚Skin and Bones’ wird bei vielen sofort die Assoziation zu ‚Sweet Stuff’ hervorbringen. 

Das war’s dann aber auch mit Hints in die Vergangenheit, denn die neuen Songs haben einen ganz anderen Charakter wie damals ‚Rohrschach Testing’ oder ‚Bent Massive’. Sehr viel direkter als in der Vergangenheit wie bereits beim letzten Album, ist weniger die dunkel-schwebende, dronenhaft surrende Atmosphäre die Basis, vielmehr bestimmen klare, harte Beats die Szene. Der Aufbau der Song ist um vieles minimaler als damals und bei der Anzahl der Beats hat man auch noch einen draufgelegt. ‚Rats in my bed’ ist Song Nummer eins und mag nicht so recht zu überzeugen: zu einfache Strukturen und ein für mich stranger, fast mittelalterlicher, alles bestimmender Hook sind gewöhnungsbedürftig. In der ‚Psychoplasmix’-Version fehlt dieses zu dominante Element und das Grundgefüge ist enorm vielschichtiger. Mit stark in den Hintergrund gemischten, verzerrten Gesang kommt der Song zwar so um längen weiter jedoch auch nur bedingt am Ziel an. ‚Limb From Limb’ spielt mit Drum’n’Bass-Anleihen und verbindet diese auch mit den im Song zuvor schmerzlich vermissten Flächen und somit einer dichteren Atmosphäre. Gefühlt bringt ‚Left For Dead’ noch mehr Tonspuren an den Start und endet damit irgendwo zwischen Klinik und Shoegazer-Glückseligkeit. Die ‚Weapon Of Choice’ Version ist dann erneut wieder bedrohlicher mit mehr Noise-Anleihen und weniger prominenter Dynamik. In diesem Fall hat das Original schliesslich mehr zu bieten. 

Nun die gute Frage: was ist 2012 aus ‚Damage geworden’. Diese Frage ist nicht eindeutig zu beantworten, denn auf der einen Seite wird ‚Damage’ in eine treibende, elektrorockende Clubnummer überführt, auf der anderen Seite unter dem Titel ‚From your Mother to The Grave’ zum Midtempo-Ambient-Noise transferiert. Echte Elektronik, gut ausgestaeuert mit wenig Effekthascherei, so kann man ‚Skin and Bones’ vielleicht beschreiben. Insofern durchaus hörenswert aber leider ohne den echten ‚Wow!’-Effekt.