Chandeen: zehn wunderbare Indietronic-Dreampop-Perlen

Chandeen zehn wunderbare Indietronic-Dreampop-Perlen

Das vor fast drei Jahrzehnten gestartete deutsche Indietronic-Dreamcore-Projekt "Chandeen" von Harald Löwy veröffentlicht mit "Mercury Retrograde" sein inzwischen 10. Studioalbum. Der Titel, zusammengesetzt aus Löwys Leidenschaft für Astronomie und Sängerin Julia Beyer’s Faible für Astrologie, bildet die kosmische Grundlage für Chandeen's interstellaren Ambient-Sound.

"Mercury Retrograde" beginnt mit "Summer's Fling", einem eindringlich schimmernden Instrumental-Track, in dem der langjährige Wegbegleiter Florian Walther seine Space-Rock-Gitarre - ganz im Vibe eines David Gilmour - im klassischen Chandeen-Stil zur Schau stellt. Es folgt die erste Singleauskopplung "Vanish", ein romantisch schwungvolles Midtempo-Stück, dessen akustische und elektrische Gitarren einen warmen Rahmen für den düster bedrohlichen Text und die gehauchten Vocals, die auch Hope Sandoval auf einer klassischen Mazzy Star-Platte gut gestanden hätten, bilden. Das bittersüße "I Don't Care If I'm Wasted" setzt die stets präsente Verbindung von synthetischen und akustischen Elementen des Albums fort, verankert durch Florian Walther’s hinreißend melodische Läufe auf seinem Höfner-Beatle-Bass. Im zweiten Teil des Albums schwebt das halb gesprochene Manifest "'Cause It’s Slow", angetrieben von stoischen Drums und einem dichten Bass, schwerelos dahin und verschwindet schließlich wie ein Astronaut auf einem schicksalhaften Weltraumspaziergang.

"Mercury Retrograde" ist ein kompromissloses Downtempo-Epos und bleibt dabei immer schwerelos genug, damit sich der Hörer seiner eigenen Vorstellungskraft hingeben kann. Neben Leadsängerin Julia Beyer gibt es auf dem Album einige Gastsängerinnen - die britische Komponistin und Multiinstrumentalistin Holly Henderson, die französische Singer-Songwriterin Kitty, das 16-jährige Gesangstalent Odile sowie Songwriterin Jennifer Pague. Die perfekt aufeinander abgestimmten Soundscapes, die Löwy und Walther für diese funkelnden Song-Gedichte kreiert haben, sind eine Mischung aus gespenstisch-psychedelischem Dreampop und leichtfüßigem Indie-Rock, die von einem zarten, aber unerschütterlichem Pop-Appeal durchdrungen werden.

KOMMENTARE

Aktuell sind keine Kommentare zu diesem Beitrag vorhanden. Sei der erste, der einen Kommentar verfasst!


KOMMENTAR VERFASSEN:

Information: Du bist ganz herzlich dazu eingeladen, über die Kommentarfunktion deine Gedanken, Meinungen und Anmerkungen zu den Themen mit allen zu teilen. Wir wünschen uns dabei einen respektvollen Umgang gegenüber unseren Autorinnen und -autoren sowie allen anderen, die Kommentare beitragen. Bitte beachte, die Kommentare werden vor der Veröffentlichung redaktionell geprüft. Dies kann im Einzelfall einmal etwas länger dauern. Bitte beachte auch, dass du einen einmal geschriebenen Kommentar nicht ändern oder löschen kannst. Nutze unsere im Impressum angegeben Mailadresse, wenn dein Kommentar gelöscht werden soll. Diebezüglich verweisen wir auch auf unsere Datenschutzerklärung.

Wir setzen Cookies ein.

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Inhalte von sozialen Netzwerken und eingebettete Inhalte von Drittanbietern sowie Chat-Systeme können angezeigt werden. Die Performance von Anzeigen und Inhalten kann gemessen werden. Erkenntnisse über Zielgruppen, die die Anzeigen und Inhalte betrachtet haben, können abgeleitet werden. Daten können verwendet werden, um Benutzerfreundlichkeit, Systeme und Software aufzubauen oder zu verbessern.