Man kommt sich schon ein wenig verschaukelt vor. Nach über zehn Jahren melden sich die japanischen Krachmacher C.C.C.C. (Cosmic Coincidence Control Center) wieder mit einem Album zurück, nur um eine Live-Aufnahme von Mitte der 90er in gemasterter Form zu veröffentlichen. Da diese Aufnahme in Tokio entstand, dürfte sie wohl kaum einem Europäer bekannt sein. Bleibt also der Trost, auf jeden Fall etwas Neues zu hören zu bekommen. Trotzdem bleibt die Formation diesbezüglich eine Antwort schuldig. C.C.C.C. bestehen aus der S&M-Pornoqueen Mayuko Hino, ihrem Mann Hiroshi Hasegawa (Astro, YBO2, South Saturn Delta) sowie Fumio Kosakai (Hijokaidan, Incapacitants) und Ryuichi Nagakubo (Tangerine Dream Syndicate). Das Quartett beschert uns eine knappe Dreiviertelstunde Japanoise ohne Unterbrechung. Ein Album, ein Track, das ist die Devise und "Chaos Is The Cosmos" ist wahrlich ein hartes Stück Brot. Aufgrund seines Alters ist das Stück nicht so extrem, wie man es von anderen japanischen Vertretern der Krachkunst, etwa Merzbow, gewöhnt ist, aber der Track zerrt doch schon gut an den Nerven. Es wird gesprochen und geschrieen, Gitarren werden bis zum Äußersten malträtiert und Keyboards werden die absonderlichsten Töne entlockt. Ein faszinierender und aufreibender Lärmpegel. Auf Dauer verliert der Track viel von seiner Faszination und wirkt trotz der stetigen Weiterentwicklung sogar etwas eintönig. Klar kann man so etwas nicht jeden Tag hören. "Chaos Is The Cosmos" dürfte ohnehin nur die wenigsten ansprechen, für viele klingt es eher nach aufgemotzter Kreissäge. Dessen ungeachtet ist diese Aufnahme einzigartig und bietet uns einen kleinen Einblick in die Besonderheiten der japanischen Musikszene.