B°Tong - Ov elf and haarp

Eine gefällige Tüte Ambient gefällig? Irgendwo zwischen leichtem Grusel und wohliger Entspanntheit? Dann herzlich willkommen in der Welt von Chris Sigdell mit B°tong und seiner Arbeit rund um das Thema High-Frequency Active Auroral Research Project, kurz: HAARP (Für interessierte Leser dient der zweite Link, der direkt auf die offizielle Homepage des Forschungsprojektes leitet). Ein Cocktail wunderbarer Drones, schrecklich-schauriger Geistersamples und soundtrackartigen Klanglandschaften, die über den Hörer hinwegkriechen. Denn gerade der Einstieg "Gakona" packte mich aufs heftigste. Epische, wenn auch gleichzeitig minimale Klangteppiche, Knochenklapper, Geisterlaute und dieses Geräusch irgendwo zwischen wahnsinnigem Klinikpatient und wiehernden Pferd. Toll. Und mit "Aurora no real is" schließt sich gleich ein ebendso düsterer (Un)Stimmungsmacher an, der sich nach halber Spielzeit in eine mystische Exkusion in kalte Gefilde verwandelt. Danach verändert sich die Stimmung des Albums, die düsterer Horrorlandschaft verschwindet und die Tracks transportieren mehr und mehr eine dem Thema des Albums entsprechende Atmosphäre der Unbestimmtheit. Man fühlt sich wie in einer unbekannten Welt, die Geräusche klingen vordergründig nicht bedrohlich, gleichzeitig aber so befremdlich, dass man der Ruhe nicht Glauben schenken mag. "Ov elf and haarp" ist zu jedem Zeitpunkt fein kalkuliert programmiert worden, die Samples wurden liebevoll verzerrt und eingebaut und es wird zu keinem Zeitpunkt auf billige "Stimmungsmache" gesetzt. Denoch muss man die Atmosphäre, die auf dem Album transportiert wird, wollen, um B°Tong wirklich genießen zu können. Und eine unklare Nicht-Greifbarkeit ist wohl nicht jedermanns Sache, meine zumindest auf Dauer nicht.

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