Blitzkrieg Baby knallt uns mit Ardenti Mundi ihr dystopisches Weltbild um die Ohren, und es könnte passender nicht sein. Während andere Bands uns versichern, dass alles gut wird, sagen Kim Sølve und sein rotierendes Ensemble lieber: „Nein, alles brennt.“ Das ist definitiv das Album für jene von uns, die ihren Tag gerne mit einer Portion Verzweiflung und einer Prise Endzeitstimmung beginnen.

Diese Scheibe ist musikalisches Mobbing für die Menschheit – und ja, es funktioniert! Die Stücke schlagen uns wie kratzige Fäuste entgegen, irgendwo zwischen Post-Industrial und apokalyptischem Predigtton. Als wäre das noch nicht genug, hat Sølve eine Truppe um sich geschart, die jedes Genre-Klischee auf kreative Weise zerlegt: von Bjeima über Anders B. (Three Winters) bis hin zu Per Åhlund (Beckahesten). Der Clou? Gesangsverstärkung gibt’s von Th. Tot (Trepaneringsritualen) und Kim Larsen (Of The Wand And the Moon) – sie hauchen in „World On Fire“ und „Youth of No Tomorrow“ zusätzlich diese schauerlich-schöne Aussichtslosigkeit ins Mikro. Es sind die Stimmen, die man sich wünscht, wenn man versucht, einen Haufen Menschen davon zu überzeugen, dass der Weltuntergang vielleicht doch etwas für sich hat.

Die Musik? Brutal und kompromisslos – als hätten Maschinen ihren eigenen Willen entwickelt und beschlossen, uns daran zu erinnern, wie klein wir doch sind. Mit düsteren Synths und treibendem Beat lässt Ardenti Mundi kein Licht herein; es ist ein Hörgenuss, wenn man die Sonne meiden möchte. Nÿland, der Mastermind hinter der finalen Abmischung, hat dabei ganze Arbeit geleistet und das Album so poliert, dass jeder Ton wie eine schallende Ohrfeige sitzt.

Wer sich auf eine Reise ins Abgründige freut, sollte Ardenti Mundi auf keinen Fall verpassen. Die Botschaft? Es brennt. Und in Blitzkrieg Babys Version der Welt genießen wir den Rauch, das Zischen und die flammende Gitarre dazu. Ein Muss für Endzeitästheten und jene, die noch daran glauben, dass die Welt da draußen irgendwie schlimmer ist als das, was man sich in der eigenen Kopfhörerhölle anhören kann.