„Wir versuchen nicht amerikanisch zu klingen. Wir wollen nur vermeiden typisch deutsch zu klingen.“ Mit diesen Worten preist Fabian Zimmermann, Gitarrist und Bandleader von Blind ihr musikalisches Werk – und trifft damit genau den Kern der Sache. Zugegeben, man kann sich den Vergleich mit typisch amerikanischen Bands wie Linkin Park, Blink 182 und Green Day aus frühen Tagen nicht verkneifen, aber dennoch: Diese Band geht felsenfest ihren eigenen Weg. Das bewiesen die kleinen Sturköpfe aus Koblenz immer wieder seit ihrer Bandgründung 2002. Bei ihrer Musik lässt sich das Quartett von niemandem reinreden und alles wird solange verworfen, geändert und wieder neu zusammengefügt bis es hundertprozentig das ist, was sie wollen!!! Das erklärt auch warum sie bereits im Demo-Stadium mehrfach den Produzenten gewechselt haben. Die Erlösung fanden sie dann schließlich bei Vincent Sorg, der als Teil des Produzententeams "Resetti Brothers" schon vielen erfolgreichen Künstlern unter die Arme gegriffen hat. Da wundert’s auch nicht, dass man jetzt schon beim Major Label EMI unter Vertrag steht. „Blind“- die selbsternannten Alternativ-Rocker – ersten Kontakt hatten wir bereits mit ihnen während einem unserer nächtlichen Burger-King-Abstecher im King-Magazin und im Saturninfoblatt Piranha, das ihr Debüt-Album sofort zum Album des Monats kürte. Dieses Kracher-Album kann auch gar nicht anders, als überall wo man es hört, eine geballte Ladung Energie fließen zu lassen. „Ich will den Leuten ins Gesicht springen. Mit meiner Musik und auch physisch.“ Das kaufen wir dem Sänger Steve Joachim sofort ab. Doch ohne näheres Hintergrundwissen, ist man zuerst doch leicht verwundert über die Härte des komplett durchgestylten Albums- doch ganz im positiven Sinne, da Blind mit ihren fast kommerziell klingenden Songs gerne mal in die Radio-Rockband-Ecke gedrängt werden. Nicht zuletzt weil sie auch schon mit Bands wie Silbermond auf der Bühne standen. Doch Sänger Steve J. interessiert das nicht die Bohne. Er betont die Ehrlichkeit ihrer Musik. Und diese kommt scheinbar bombastisch an: Ihre erste Songauskopplung „Break away“ ist innerhalb kürzester Zeit schon auf Platz 7 der Native DJ Charts geklettert. Das Album verspricht eine Abwechslung aus harten, rockigen Tracks wie „People“ oder dem vollgasgebenden „Triple X“, aber auch sehr emotional ergreifenden Stücken wie das zum Träumen einladende „Today I break loose“ , das sehnsuchtsvoll gesungene „Love is gone“ oder „Every you every me“, welches Mädchenherzen um einiges höher schlagen lassen wird. Anspieltipps? Vergesst es!!! Ein Ohrenschmaus folgt dem anderen und von Track zu Track wird mir klarer, wie professionell das Ganze klingt und dass man sich nicht mit halben Sachen zufrieden geben wollte. Fazit: Es hat sich definitiv gelohnt sehr viel Zeit verstreichen zu lassen, Verträge abzulehnen und überall wo es möglich war die Instrumente aufzubauen, auch wenn man dafür mal Abstriche bei den Schulbesuchen machen musste. Das Endprodukt ist ein wahnsinnig gut ausgetüftelter Sound, der voller Leidenschaft steckt und mit Sicherheit noch eine Vielzahl von Knüllern für uns bereithalten wird.