Bhambhamhara erzählen uns von ihrer schönen Welt, präsentieren sie auf dem formidablen Cover und nehmen sich auch auf Album Nummer 2 nicht allzu ernst, um dadurch noch stärker neben bierernsten Mitbewerbern zu erscheinen. Eine schöne Mischung elektronischer Stile, augenzwinkernde Texte – das könnte was werden. Und der Titeltrack startet auch bockstark. Während die Elektronik fröhlich unauffällig vor sich hin tuckert und dabei modernen Elektropop mit Erinnerungen an trashig-schöne Europop Zeiten vermengt ist es gerade der herrlich sarkastische Text, der meine Ersteuphorie aufflammen lässt. Wow, was wir alles Tolles haben... Doch das Duo steht für ein konsequentes Stilgemenge und so ist „Wir sind“ ein fast schön düster-treibender Track mit sich wiederholenden Textfragmenten. Es folgt mit „Schau auf“ ein bassgeladener und wenig spannender Stampfer, bei dem mich die etwas lauen Texte eher nerven – so nah liegen Höhen und Tiefen beieinander. Doch leider liegen in 'Bhambhamharas schöner Welt' die Tiefen meinem Empfinden nach häufiger beieinander, kann doch erst „Ich hör' die Single nicht“ wieder Überzeugungsarbeit pro Bhambhamhara leisten – denn endlich trifft der humorvolle Text über das Zwiegespräch zwischen Produzenten und Band ins Schwarze (oder zumindest ins Graue). Die sieben Tracks dazwischen sind zwar musikalisch abwechslungsreich, nie aber wirklich überzeugend und textlich ist der überdreht-jugendliche Humor zwar häufig im Ansatz nett, in der Umsetzung aber dann doch eher anstrengend (z.B. bei „I want that puppy“). Und danach kann ich mich auch nur noch für die Liebeserklärung an den Schlabberlook zum Abschluss erwärmen. Die Frage, ob ich das Album weiterempfehle, beantworte ich mit einem deutlichen Jain. Reinhören lohnt sich in jedem Fall, doch sollte man sich dafür Zeit nehmen und alle Tracks sichten, denn ich hätte nach dem Titeltrack euphorisch einen Blindkauf gewagt und wäre bitter enttäuscht gewesen.