Ach herrlich … nach der lange anhaltenden 80er Retrowelle in Form von Gitarrenbands, die das Fass fast zum überlaufen bringt, kam nun endlich eine CD mit verspielten, minimalem Synthie Pop ins Haus geflattert. Die Bastards Of Love präsentieren eine Mischung aus Stilen der elektronischen Musik, dass man glaubt die 80er hätten nie aufgehört. Über das Projekt um Tobi Margaux ist leider nicht viel in Erfahrung zu bringen. Die Homepage gibt nicht sehr viel her und ist auch nicht sehr übersichtlich. Deswegen erzähle ich euch gleich ausführlich, wie toll ich die „Sommer Destination EP“ finde, um die es hier gehen soll. Ende August, so viel sei noch gesagt, erscheint das zweite Album „Roses, sorrow & red candies“, welches hier beim Medienkonverter auch schon besprochen wurde. Der erste Eindruck der EP war schon interessant. So bietet „Summer Destination“ triste Bilder von Meer und Strand, was eigentlich eher nicht in eine sonnenscheue schwarze Szene passt, die ich mal als Zielgruppe dieser Musik annehme. Aber gut, mal etwas neues. Aber sehr positiv fällt auf, dass die EP ganze sieben Songs bietet, unter anderem mit dem Gastsänger Darrin Huss von der Band Psyche bei drei Stücken. Der erste Song und gleichzeitig Titelstück der CD startet schon gleich mit Synthies, die unter die Haut gehen, es bauen sich allmählich die verschiedenen Schichten des Songs auf zu einem poppigen Stück mit leicht verzerrtem Gesang, einem kleinen Break und immer wieder begleitet von dieser wahnsinnigen Synthiemelodie. Auch im zweiten Stück dringen verschiedene Melodiestrukturen aus den Lautsprechern, irgendwann begleitet von kräftigem Frauengesang und auch hier dringt die Musik gleich durch die Ohren in die Beine vor. Synthie-Pop der besonderen Art und das schon nach zwei Stücken. Ist das noch zu steigern? Im Dritten Stück mit dem Namen „Melancholic Youth“ wird das Niveau auf jeden Fall gehalten. Was mich jedoch beim Hören dieses Songs immer wieder ablenkt, ist die Tatsache, dass ich an New Oders „Blue Monday“ denken muss, was ja aber auch ein geniales Stück ist. Ohne auf die Tracklist zu sehen, bekam ich beim vierten Stück die Angst, auf einmal ins technoide abzurutschen. Anfangs fast nervig wird der Song bald von schnarren aber stampfenden Beats begleitet und dann fängt der Gesang an und alles wird gut. Dieses Lied entpuppt sich als Coverversion von Soft Cells „Martin“ mit dem Psyche-Sänger, der Marc Almonds Art zu singen auch sehr gut hinbekommt. Ich muss sagen, auch dieses Stück gefällt mir sehr gut. Mit dem fünften Song würde ich meine Lobeshymnen fortsetzten, deswegen komme ich mal zum sechsten Stück „Automatic Fun“. Hierbei wollte man wohl eher dem minimalen Teil der elektronischen Musik huldigen, doch ist das fast ruhige Stück sehr überladen mit unterschiedlichen Melodien und Elementen und kann schon fast nervig werden. Und am Ende schließt sich der Kreis. „Summer Reprise“, wieder mit Darrin Huss, bildetet die Antwort auf „Summer Destination“ und hat demnach auch ähnliche Sounds, ist trotz verspielte Melodien eher getragen und nach diesem Stück kann man gleich wieder bei eins anfangen! Auf einer EP sieben Songs zu veröffentlichen, die auch alle gut sind oder zumindest interessant, die professionell produziert sind und gut komponiert, verdient volle Punktzahl!