Massimo Magrini lebt mit seinen Projekten seine persönlichen Interessen aus. Dabei kümmert er sich genauso wenig um Genres, wie um die Vorlieben seiner Hörer und ist zudem von jeglicher Klassifizierung oder gar dem Mainstream so weit weg wie nur möglich. Sein Haupt- und Solo-Projekt Bad Sector besteht nun schon seit 20 Jahren und einige seiner Alben sind mittlerweile gesuchte Sammlerstücke. Wie gut, dass sich Loki Foundation bzw. Power & Steel die Mühe macht, einige dieser Alben noch einmal neu aufleben zu lassen. So auch "Kosmodrom", das dem russischen Raumfahrtpionier Konstantin Tsiolkovsky gewidmet ist. "Kosmodrom" kann man wohl als eines der bekanntesten Bad-Sector-Alben bezeichnen. Vor allem in Russland erfreute sich das Release aufgrund seiner thematischen Ausrichtung großer Beliebtheit. Das Album erscheint in der ursprünglich erschienenen CD/MCD-Version als Doppel-CD, wobei der ursprünglichen MCD noch fünf weitere Tracks spendiert wurden. Name und Widmung deuten bereits auf die russische Raumfahrt hin. Für die passende Atmosphäre setzt Massimo Magrini Samples von Radiosignalen russischer Weltraummissionen ein, was eben genau den Eindruck vermittelt, sich gerade in einem Raumschiff oder in einer Raumstation zu befinden. Diese Signale werden teilweise von sanften Beats und Synthies untermalt. Das geschieht auf eine sehr harmonische Weise und verleiht dem ambienten Flow etwas Entrücktes. Ganz dem Ergebnis verpflichtet verwendete Bad Sector einen analogen, sowjetischen Aelita Synthesizer und einen elektro-optischen, russischen ANS Synthesizer. Die Aufnahmen dazu entstanden jeweils in Moskau. Diese speziellen Geräte mögen noch einmal zu dem faszinierenden Sound des Albums beitragen, zeigen aber vor allem Bad Sectors Hingabe an das Ergebnis. "Kosmodrom" sticht aus den vielen Ambient-Alben zum Thema Weltraum immer noch deutlich heraus und verdient auf jeden Fall eine ausdrückliche Empfehlung für alle, die besonderen Ambient-Sound schätzen und lieben.