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Bad Sector - Ampos
Mit "Ampos" wird das erste Bad-Sektor-Album nun noch einmal neu aufgelegt. Das Erstlingswerk des Dark-Ambient- und Experimental-Projekts von Massimo Magrini erfährt damit die dritte Wiederauferstehung (oder die vierte, wenn man das MP3-Release mit dazu zählt). Bereits 2002 hatte sich Power & Steel, das Sublabel der Loki Foundation, der Platte angenommen und sie um zwei Bonustracks ergänzt. Diese Version ist nun erneut zu haben, jedoch mit einem neuen, schwarzen Cover mit geprägter Bronzeschrift. Die mehrfache Reinkarnation dieses Albums zeigt deutlich, dass es sich bei dieser Platte um etwas Außergewöhnliches handeln muss. Für Massimo Magrini ist es das allemal, schließlich war das ursprünglich 1995 erschienene Album sein erstes als Bad Sektor, nachdem er sich Ende der 80er noch im Post Punk ausgetobt hatte. Aber auch jeder Ambient-Liebhaber sollte dieses Album zumindest kennen, denn Bad Sector hatte sich bereits vor knapp 20 Jahren mit seinem Debüt als Projekt für beeindruckende Ambient-Sounds erwiesen. "Ampos" lebt von dicht aufeinander gedrängten Samples, Drones und elektronischen Sounds, die ein wenig das sperrige Scharren und Kratzen des Noise mitbringen. Obwohl es also ein wenig holpert und lärmt, besitzt "Ampos" eine tief sitzende Wärme, die sofort ausströmt, sobald das Album erklingt. Vielleicht es ein Ausdruck für Sehnsucht, vielleicht einer für Melancholie, in jedem Fall verleiht Bad Sector den Songs neben den experimentellen Sounds auch einen mal mehr, mal weniger ausgeprägten idyllischen Charakter. Die Melodien bewegen sich ganz langsam, die Synthies krächzen wie lärmende E-Gitarren und im Hintergrund klimpert und piepst es wie in einem alten Science-Fiction-Film. Und das möglichst alles gleichzeitig. Der entstehende Gesamteindruck dieser Überlagerungen hat aber weniger etwas Erschlagendes denn etwas Faszinierendes. "Ampos" rauscht wie ein warmes Sommergewitter dahin, das schon mal ordentlich Grollen und Lärmen kann, aber nie zu bedrohlich wird.