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Attrition - The hand that feeds - the remixes
Schier unermüdlich arbeitet Martin Bowes den umfangreichen Back-Katalog von Attrition auf. So ist nun auch das hierzulande auf Trisol erstmals im Jahr 2000 erschienene Remix-Album „The hand that feeds“ nach technischer Überarbeitung wieder erhältlich. Für die beteiligten Künstler dürfte es allesamt kein leichtes Unterfangen gewesen sein, die komplexen und anspruchsvollen Stücke von Attrition in ein Gewand zu kleiden, welches einerseits die Neuinterpretation erkennen lässt und andererseits die allen Attrition-Songs innewohnende Magie bewahrt. 13 Künstler sowie Attrition selbst haben Songs ausgewählt, unter anderem von prägenden und wegweisenden Alben wie "The Jeopardy Maze", "3 arms & a dead cert", "At the fifteeth gate" sowie "The Hidden Agenda". Nicht weniger stilprägend sind auch die Künstler, die an "The hand that feeds" beteiligt sind: Neben den Industrial-Ikonen Chris & Cosey haben sich u.a. In The Nursery, Morbus Kitahara, Dance or Die und Ned Kirby von Stromkern sowie Musikschaffende wie Wrex Mock (u.a. G.O.D. und Regenerator) und Mark Crumby für einen Titel entschieden und allesamt sehr schöne, hochkarätige Remixe abgeliefert – ein „Remix-Verbrechen“ sucht man ganz und gar vergeblich. Dance or Die läuten mit dem kurzen, düster-beschwörererischen Intro "I am a theif" den Auftakt ein und übergeben sodann das Zepter an Mick Dabrowski, der mit seinem Polaxe Remix aus "Cold Genius" eine flotte, moderne Clubnummer geschaffen hat, die jedoch nichts vom morbiden Charme Attritions verloren hat. Auch aus "Waste not, want ... more" sowie "Cosmetic Citizen", "Lip Sync" und "The Second Hand" sind überzeugende (minimal-) elektronische Perlen geworden, die aus der Höhle hinaus ins diffuse, rauchgeschwängerte Licht des Tanzbodens drängen. Das von Chris & Cosey überarbeitete "I am (Eternity)" wartet mit einem minimalistischen, aber pulsierenden Dance-Beat sowie einer schier unglaublichen Dichte und emotionalen Tiefe auf, die natürlich auch nach wie vor Julia Wallers weitgehend unverfremdeter Stimme zuzuschreiben ist. Dahingegen richtig rockig und deutlich voluminöser und opulenter, ja sogar ein wenig optimistischer arrangiert haben Morbus Kitahara das düstere "White men talk". Großartiges geleistet haben selbstredend auch wieder Klive und Nigel Humberstone alias ITN: Aus ihren Händen ergeht "IAE" als majestätische, getragene Neoklassik-Hymne, unterlegt mit filigraner Elektronik und einem weich fließenden Mid-Tempo-Rhythmus. Die Beschreibung der weiteren Remix-Arbeiten ließe sich mit glühenden Worten problemlos weiterführen, doch soll an dieser Stelle nicht zu viel vorweg genommen werden, sondern als Schluss die unbedingte Albumempfehlung für sich selbst stehen.