Die Cellos rocken inzwischen zum siebten Mal in Longplayer-Länge. Ganze drei Sänger und eine Gastsängerin hat man sich diesmal eingeladen. Gut für die Fraktion, die immer auf die Kollaborationen schielt, schlimm für die, die auf reinen Instrumetal-Rock aus sind. ‚End Of Me’ kennt man bereits als Auskopplung. Ein solider Song, der mit Gavin Rossdale einen mehr als akzeptablen Partner zur Einnahme der Charts beisteuert. Zuvor allerdings sägen sich die Finnen durch sieben düster-rockige Minuten, die leicht überdreht dazu animieren Fledermäusen den Kopf abbeißen zu wollen; klingt leider ein wenig unmotiviert. Im krassen Gegensatz dazu überrascht eine eher flache Gesangsnummer mit Brent Smith als dritter Titel. Kein Wunder, schaut man etwas genauer hin und recherchiert man im Internet, schrieb diesen Schunkel-Rocker Diane Warren, die unglaublich viele Künstler schon mal bekomponierte. Da gehören dann Aerosmith und Bon Jovi genauso dazu wie Ace of Base, Celine Dion oder auch – man mag es gar nicht aussprechen - Milli Vanilli. Grenzwertig; schöne Grüße an den Kommerz! Gut gemacht dann zum Haareschütteln die Ode ans aktuelle Jahr ‚2010’. Die Bögen massakrieren hier so schön wie nie die Saiten der Celli, erneut unterstützt von Dave Lombardo an den Drums und fassen in gut vier Minuten mit passender Länge alle wichtigen Bestandteile eines guten Apocalyptica-Songs zusammen. Zum Verschnaufen dann zwei entspannte Minuten mit ‚Beautiful’ bevor ein zweiter bekannter Komponist bemüht wird: Guy Sigsworth schafft es allerdings, dass ‚Broken Pieces’ weniger bemüht als noch der Warren-Titel ‚Not Strong Enough’ zuvor klingt. Das ist auch der einzigen Sängerin auf dem Album zu Gute zu halten, Lacey von den amerikanischen Rockern von Flyleaf. Überraschend heftig braust dann nochmal ‚Bring Them To Light’ auf, welches Apocalyptica zusammen mit Joseph Duplantier, Sänger der französischen Metaller Gojira, geschrieben haben. Harter Stoff bei dem sich standesgemäß die Drums zum entsprechenden ‚Gesang’ zu überschlagen scheinen. Instrumentale Tracks, insbesondere der gediegene Abschluss mit ‚Sacra’ und ‚Rage of Poseidon’ runden das neue Werk gekonnt aber eben auch bekannt ab! ‚7th Symphony’ macht nach wie vor größtenteils die erarbeitete Position der Cello-Virtuosen im Alternative-Berich klar, kann jedoch wenn man mal ehrlich ist, inzwischen an wirklich keiner Stelle mehr überraschen. Auch Überhits wie ‚Seemann’ bleiben aus und somit ist das Album wieder mal unter 'echt ok' einzuordnen.