Folgt man den Spuren von Simeon Dotkov, die er im World Wide Web hinterlassen hat und widmet man sich seinen älteren Veröffentlichungen, zu den Zeiten als der Bulgare noch beim kleinen Heimat-Label ODP untergekommen war, stößt man auf Titel wie das technoide "Unilateral Violence" oder auch das gut bewegliche (als Download erhältliche) "Eye For Two", die bereits beim ersten Anhören keine schlechte Figur machen. Man könnte aufgrund der Auswahl an Tracks, die im Netz zum freien Hören verfügbar sind, ziemlich optimistisch an die Sache "Debut-Album" herangehen. Vielleicht sogar, weil einem die Tracklist ein paar Namen preisgibt, derer, die als Remixer beteiligt sind. Und vielleicht auch, weil man nachlesen kann, dass Animassacre für "eine wild-aufregende Mixtur aus Industrial, Electro mit harschen Vocals aber auch House- und Gabber Elemente" steht. Nun gut. Man kann ja Dinge ausschmücken. Und es stellt sich auch nicht heraus, dass die oben beschriebenen Zutaten in "Evolve" gar nicht drinnen stecken. Nein, was sich herausstellt ist, dass Simeon Dotkov sich bei seinem Debut ein bisschen übernommen hat. So hat "Evolve" von allem ein bisschen, aber eben nichts so richtig. Potenzialträger wie der Titeltrack selbst und die Nachfolger "Backfire" und "Apathy" setzen sich gut in Szene und stehen für das Typische von Animassacre, sehen aber im Vergleich mit den Remixversionen nur halbfertig aus und zeigen auf, dass man hätte mehr aus den Tracks machen können. Schließlich ist es dem Bulgaren mit dem kantigen "Gasmask Demons", der dynamischen Nummer "Noise Of Doom", dem ravigen Gewummer "Abstract Justice" und den Clubtracks "(R)evolution" und "Tear This World Apart" doch immer mal wieder gelungen. Die Remixbeiträge tragen in vollem Umfang die Handschrift der jeweiligen Bands und Künstler. So bekommt der Titeltrack "Evolve" etwa den brachialen, schweren Touch von Acylum und "Apathy" den stampfenden Clubsound von Wynardtage sowie ein dunkel-melodisches Gewand von La Magra. Die Belgier Stefan Bens und Kris Peeters alias Stin Scatzor statten "Backfire" mit ordentlichem Druck aus und Shemale Zero tritt den Titel "Backfire" heftig durch die Boxen. Die unterschiedlichen Remixversionen machen doch noch einiges an Patzern gut, so dass am Ende ein Debut-Album bleibt, das zwar gute musikalische Ansätze und ein, zwei Smasher besitzt, insgesamt aber noch ganz schön drauf packen muss. P.S. Empfehlenswert an dieser Stelle auch die aktuelle Single "Mecha Tremors"!