‚A riot grrl with a vocoder and a cyberpunk with a distortion pedal’, so sehen sich die beiden Australier, die als ‚Angelspit’ für die Underground-Clubs rund um den Planeten rasierklingenscharfe Tracks zur Belustigung des nach lauten elektronisch-rockenden Beats lechzenden Publikums zur Verfügung stellen. Im Oktober letzten Jahren veröffentlichten sie die ‚Nurse Grenade EP’ als kostenlosen Download im Netz. Typisch für die Musik, die Angelspit machen sind verzerrte Gitarren, Electro-Sounds und im Duet gesprochener, recht monotoner 'Gesang'. Die Namen der Tracks wie ‚Head Fuck’, ‚Maggot’, ‚Infect’ oder ‚Fuck Fashion’ sind hier Programm. Provokante vordergründige Aggressivität wird als Stilmittel benutzt um dreckigsten Electro-Punk ersten Ranges zur Schau zu stellen, der sich bildlich ins Hirn brennt. Grundsätzlich ist das auch wirklich gut gelungen, nur hätte es ein wenig mehr Abwechslung sein dürfen, denn die Tracks sind nach dem ersten Hören nicht auseinander zu halten, nach dem zweiten Mal auch noch nicht so wirklich. Die ersten vier Track brettern mit derben Gitarren vor sich hin bis dann ‚Nurse Grenade’ und ‚Infect’ bedeutend elektronischer werden und Angelspit es auch im Midtempo verstehen Druck aufzubauen. Fairerweise muss man sagen, dass nach ein paar weiteren Durchläufen durchaus auch unterschiedliche Nuancen in den ersten vier Tracks erkennbar sind. Dass Angelspit auch anders können zeigen sie schließlich durch die vier enthaltenen Kooperationen/Remixes, die teilweise ganz ohne Gitarren auskommen und manchmal sogar eher in die EBM-Ecke steuern Selten ist mir in den letzten Jahren so kraftvoll präsentierter Electro-Shit untergekommen. Der Spassfaktor liegt sicherlich bei fünf Sternen aufwärts, einen halben Stern Abzug gibt’s jedoch wegen auffallendem Gleichklang der eigentlichen EP-Tracks. Auf jeden Fall also bei den Downloads zugreifen, solange diese noch verfügbar sind.