In letzter Zeit kann man sich eigentlich kaum vor den Überschwemmung an Veröffentlichungen retten. Ständig werden neue absurde, sich gegenseitig beklauende und niveaulose Acts angeschwemmt. Ebbt das ganze langsam ab, so schimmern doch hin und wieder ein paar Schätze durch, die leider in der heutigen Musiklandschaft im Zeitalter des Klingelton tauglichen Breis jämmerlich untergehen. Auch ‘All:My:faults’ gehört zu den Künstlern die auf natürliche und ehrliche Art und Weise überzeugen können, jedoch lange ohne einen Plattenvertrag ausharren müssen. Dabei ist es unanfechtbar, dass ‘All:My:faults’ aka Steve Becker ein Talent ist, dass man unterschätzt, wenn man dessen Künste nicht erkennt. Ca. 15 Minuten dauert die Promo CD an, überzeugt und transportiert ein sympathisches, angenehmes Gefühl. Im Detail: ‘Sand Of Time’ hält sich nicht zurück, eröffnet das Kennenlernen kraftvoll so das es kracht und rockt. Im Vordergrund steht eine markante Stimme, die genau weiß wie sie einzusetzen ist. Geballte und geladene Rockmusik mit perfekt angebrachten elektronischen Einlagen, die von Anfang bis Ende nicht an fehlender Professionalität mangeln. Danach folgt ‘Forest After Midnight’, der inhaltlich gut nachzuvollziehen ist und von schmerzlichen Erfahrungen handelt. Allgemeingesagt, geht Steve Becker mehr auf das Zwischenmenschliche ein und verleiht seiner Musik etwas aussagekräftiges und reales. Der dritte Song ‘The Hours Of Emptiness’ ertönt dann wieder schneller und verzichtet auch hier nicht auf schreiende Vocals. Auch bei dem 4. Song, ein weiteres Stück Vergangenheitsbewältigung, stützt ein eingängiger Refrain die deutschen Lyrics. Ein Hauch von Kälte - eine Art Abrechnung kommt beim Tanzflächenfüller ‘Alles ist gesagt’ rüber und rundet die Promo vollkommen ab. Es ist bemerkenswert was dieser Steve als Solokünstler musikalisch, stimmlich und inhaltlich auf die Beine stellt. Da mag ich nur allzu sehr den Vergleich zu Bands mit fetten Plattenvertrag machen, die zu viert, zu fünft sind und nicht einmal ansatzweise an dieses Potential herankommen und musikalisch so kreativ und frisch arbeiten wie ‘All:My:faults’. Das einzige was zu kritisieren ist, ist das es nach der 4 aufhört, wo man doch eigentlich gerade erst mittendrin ist und mehr hören will - volle Punktzahl und viel Erfolg bei der Labelsuche!