‚Kurz und gut!’ sagt man so schnell dahin. Auf diese Scheibe trifft der Ausspruch endlich zu: Zehn Songs – 32 Minuten – keine wirklichen Füller. Alice in Videoland, in Skandinavien schon längst gefeierte Newcomer, sind in unseren Gefilden dann doch eher noch unbekannt, was nicht zuletzt daran liegt, dass das bereits letztes Jahr veröffentlichte Album derzeit nur als Import zu bekommen ist. Aber einer kennt sie schon! Gabi Delgado, seines Zeichens eine Hälfte von DAF, hat bereits den Track ‚Going down’ neu abgemischt. Die Wahl fiel nicht ohne Grund auf ihn: die Querverweise auf DAF können Alice in Videoland nicht verleugnen. Vor allem in den Songs ‚Addicted’, ‚Video Girl’ und dem bereits genannten ‚Going down’ rattern Sequencer-Läufe dahin, wie wir sie in den guten alten Tagen der Achtziger Kellerdiscos irgendwo im Hinterkopf in der Rubrik ‚positive Lebenserfahrungen’ hinterlegt haben. Wer jetzt denkt, ein klassisches Elektro-Album entdeckt zu haben, hat sich leider getäuscht. Denn neben den synthetischen Referenzen kommt noch eine gewaltige Portion spaßiger Rock hinzu, der teilweise an das erste Album von Garbage mehr aber noch an Republica erinnert. Um die Sportfreunde Stiller zu zitieren: ‚Leise Töne schlagen and’re an, jeder das, was er am besten kann!’ Neben dem insgesamt etwas gemächlicheren ‚Red’ gibt es nur zu Anfang von ‚Panic’ noch ein ruhiges Intro, das aber auch umgehend zu einer kraftvollen Nummer überführt. Das Quartett um die Sängerin Toril Lindqvist wird bestimmt so manchen meiner sonnigen Tage des noch ausstehenden Sommers 2004 begleiten. ...ach ja – den erwähnten, durchaus lohnenswerten Gabi Delgado Remix gibt es leider nicht auf dem Album zu hören. Aber die 2-Track Single gibt’s für kleines Geld im gut sortierten schwedischen Plattenversand. Also gleich mitbestellen! Endlich mal wieder ein gelungener ‚Jungfernflug’.