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Aeternitas - La Danse Macabre
Da legt man nun die mittlerweile zweite Veröffentlichung von Aeternitas ein und erwartet ob des Titels „La Danse Macabre“ (Der Totentanz) ein eher mittelalterliches Werk und was kommt heraus ? Eine Gothic-Oper allererster Güte. Diese beginnt mit Kirchenglocken und Orgelklängen, die das einleitende Rezitativ des „ersten Predigers“ begleiten. Er wird auf der Welt mit wunderbaren Chören und fast schon spielerischen Walzerklängen empfangen. Der Tod, eindrucksvoll gesungen von Alexander Hunzigers weicher Tenorstimme, besucht im Verlauf der Oper die verschiedensten (mittelalterlichen) Stände, angefangen bei „Kaiser und Kaiserin“ bis hin zu „Mutter und Kind“ - ganz gemäß dem historischen Totentanz-Vorbild. Hierbei werden gerade diese unterschiedlichen Schicksale auf einfühlsame Weise musikalisch herausgearbeitet. So überwiegen z.B. beim „Krüppel“ die harten Gitarren und tiefer, „deathiger“ Gesang, begleitet von treibenden Rhytmen. Eine überzeugende Darstellung seines rauhen Lebens, das nun im Tod ein Ende findet. Beim „Jurist“ drücken der einleitende Urteilsspruch und kräftige Elektroflächen kombiniert mit Gitarrenriffs die Unausweichlichkeit des Todes selbst für einen Winkeladvokaten aus, während bei der „Nonne“ oder bei „Mutter und Kind“ der glockenhelle Sopran von Sängerin Doria Theis, untermalt von eher klassischer, orchestraler Begleitung, den Tod fast zärtlich empfängt. Sehr originell auch die italienische Einleitung beim „Chorherrn“, der in einer Probe mit seinen Sängern und seinem Pianisten vom Tode besucht wird. Und natürlich werden auch die kirchlichen Würdenträger „Papst“, „Abt“ und „Kardinal“ nicht verschont. Aeternitas ist mit „La Danse Macabre“ eine moderne und mitreißende Interpretation des Totentanzes gelungen, die sowohl durch die Vielfalt der musikalischen Stilmittel als auch durch die großartigen Stimmen von Alexander Hunziger, Birger Hinz und Doria Theis überzeugt. Aus diesem Grund möchte ich Aeternitas auch nicht unbedingt den „Gothic-Metal-Stempel“ aufdrücken, obwohl die Gitarren durchaus zu den dominierenden Elementen zählen. Aber diese CD ist deutlich vielschichtiger. Durch die teils bombastische, teils weiche, romantische Annäherung wird dem alten Thema eine neue Aktualität und Tiefe verliehen in einer Zeit, in der der Tod nur zu gerne verleugnet wird. Die feinfühlige Darstellung der verschiedenen Gesellschaftsschichten macht die endgültige Gerechtigkeit des Todes um so mehr deutlich und vermag dadurch dem Zuhörer den darin liegenden Trost zu vermitteln.
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