Über schlechte Kritiken konnten sich die Jungs von A Spell Inside noch nie beklagen und das obwohl sie schon seit über 19 Jahren im Geschäft sind. Dennoch hat sich der Bekanntheitsgrad der Kombo aus Neuss und Düsseldorf bislang im Rahmen gehalten, nach fast zwei Dekaden gelten sie noch immer als Geheimtipp was Synthiepop, Elektro-Rock made in Germany betrifft. Und was schlechte Kritiken angeht, braucht man sich im Hause A Spell Inside auch diese Mal keine Sorgen zu machen, denn die neue Scheibe „Essential – a collection of rare and exclusicve tracks“ hat es in sich. Über die Jahre hinweg, hatte die Band immer wieder mehr oder weniger große Schwierigkeiten mit Plattenlabels, weshalb es heutzutage unheimlich umständlich, wenn nicht sogar unmöglich, ist, die alten CDs (z.B. die Maxi-CD „Brothers“) aufzutreiben. Dabei befindet sich das eine oder andere musikalische Schmuckstück gerade auf den früheren Presswerken. Also dachte man sich, man sucht die schnittigsten und zugleich uniquesten Titel aus der Songbibliothek von „A Spell Inside“ heraus und gibt den Fans somit die Möglichkeit, ihre Sammlungen zumindest teilweise zu vervollständigen. Dabei ist „Essential“ nicht nur was für eingefleischte Fans. Die 15 Songs bieten einfach für jeden Geschmack genau das Richtige, zusammengestellt aus allen vorweg veröffentlichten Alben (Hit, Brothers, Visions from inside, Stories from inside, Vitalizer). Die ersten 40 Minuten machen den solidesten Part des Albums aus. Mid-Tempo-Kracher wie „Out of control“ oder „One way“ überwiegen und man bekommt den Finger einfach nicht von der Repeat-Taste. Des Weiteren findet sich der 1997 auf „Brothers“ veröffentlichte Remix von „Sinnbild“ unter den ersten acht Songs und wer das Gothik-Rock lastige Original von ’96 schon mochte, der wird den Elektro-Remix einfach nur lieben. Die nächsten sieben Titel legen dann ordentlich an Tempo zu. „Naked“ und „Resist“ (beide auf Vitalizer) rasen förmlich durch die bunte Welt des Synthiepop und wer nicht gerne tanzt, der wird seine Meinung ganz schnell ändern und zu diesen beiden Songs mit den Hüften wackeln. Als kleines Sahnehäubchen quasi gewährt man dem Hörer mit „Keener“ und „I will“ einen Blick in die Zukunft auf das demnächst erscheinende Album „Longside“. Gemäß dem Motto „das beste kommt zum Schluss“ bilden die beiden einen perfekten Abschluss mit viel Melodie und Vorfreude auf das neue Album. Letztendlich ist „Essential – a collection of rare and exclusice tracks“ ein Muss für jeden Anhänger der dunkel-elektronischen, deutschen Tanzmusik. Knapp 80 Minuten purer Unterhaltung und vielen Einblicken in die musikalische Laufbahn von „A Spell Inside“. Spitzen Musik für wenig Geld (round about €15) – was will man eigentlich mehr?