Sie fahren oft nachts längere Strecken mit dem Auto und wollen wach bleiben? Sie joggen regelmäßig, würden aber gerne mal das Tempo erhöhen? Sie leben in Berlin und sind auf die S-Bahn angewiesen und brauchen etwas für Ihr seelisches Gleichgewicht während der Fahrt? Sie sind DJ(ane) in einer Szenedisco und Ihre Gäste tanzen nur zu Bands mit einem „X“ im Namen, deren Songs gehen Ihnen aber mittlerweile auf die Nerven? Sie bräuchten es generell einfach mal wieder richtig auf die Zwölf (musikalisch natürlich)? Dann hätten wir vielleicht was für Sie! In einer für das Label Hands typisch hochwertigen Verpackung kommt das neue Album von 5F-X (ehemals 5F_FF) daher, frei von allen ablenkenden Informationen. Der Geschichte hinter diesem Flugschreiber kann man in Ansätzen auf der Homepage auf den Grund gehen oder in dem man den Sprachsamples lauscht. Wie erwartet gibt es tanzbaren Industrial (oder vielleicht besser Power Electronics) ohne Gesang. Es ist erstaunlich wie viel Abwechslung die Herren kreieren. In Sachen Tempo und Sounds. Da werden die Beats auch mal gebrochen oder vergrößert, es gibt Tribal-Drums („audioautical-file. 006“), mal flirrt es, wie bei 242-Konzerten zu Re:Boot-Zeiten (in „e.d.d.y.-scope“ - ich bilde mir ein, immer wieder 242-Zitate rauszuhören?!), oder ein Track wird so geschickt aufgebaut, dass man als Hörer nach einem erlösenden 4/4 Takt lechzt („audioautical-file. 009“). Erstaunlich wie gut das funktioniert. „Flight Recorder“ kann man prima am Stück hören, es sind aber auch genug Tanzflächenanwärter am Start. Der sich immer mehr steigernde sountox Remix von Track vier ist eine Bank würde ich mal behaupten und während der großartigen zweiten Hälfe von Nummer 8 ist Stillstehen unmöglich. Zum Abschluss beweisen 5F-X dann noch ordentlich Humor und so endet eine der besten Genre-CDs aus dem gerade vergangen Jahr 2010 mit einem Schmunzeln. Und Sie haben sich wirklich noch nie eine CD dieses Genres zuhause am Stück angehört? Tanzbarer Industrial ohne Gesang ist Ihnen zu eintönig? Es ist lange keiner Ihrer Wünsche an einen DJ am Ende auch gespielt worden? Ihre Phobie gegen Bands mit einem „X“ ist mittlerweile so stark, dass sie selbst Terence FiXmer nicht mehr hören können und Sie suchen ein Heilmittel? Probieren Sie es mal mit 5F-X. Aber bitte nur laut!