31 Jahre nach ihrem Entstehen beschwört das belgische Räumkommando Vomito Negro um Fronter Gin Devo den "Fall of an empire" herauf. Welches Imperium gemeint ist? Eventuell Obama's Prachtland im wild-spekulierenden Westen, das nach Aussage des Samples im einleitenden "Enemy of the state" keine industriellen Erzeugnisse sondern den Tod selbst exportiert. Dieses Stück fräst sich in in 6 ½ Minuten in den Schädel, unaufhörlich, monoton.

Vor allem jene Leser, die sich mit wohligem Schmunzeln an den EBM der 80er erinnern werden sich 2013 sehr wohl fühlen beim nostalgischen Trip in elektronisch düstere EBM Landschaften. Ganz anders als auf "Skulls & Bones", dem feurig-mitreißenden Rückkehralbum, besann man sich auf die Essenz des finsteren und politisch ambitionierten EBM und ließ die melodischen Refrains, die 2010 noch in den Kompositionen dominierten, fast komplett weg.

Was bleibt sind (im postitiven) monotone Strukturen, die das Fundament für Devos fies geflüsterte Texte bilden. Man muss schon sehr auf diese Stimmung und Spielart stehen um auf Albumlänge bei der Sache bleiben zu können. Die Gleichförmigkeit in den Strukturen wurde 1:1 aus den 80ern übernommen, aber mit modernsten Mitteln umgesetzt. "Fall of an empire" klingt diabolisch und gut, zieht EBM-phine Hörer immer weiter runter um mündet schließlich im 10minütigen Titeltrack. Zu sehr hatte ich mich auf eine Fortsetzung von "Skulls & Bones" gefreut um das Album direkt positiv aufzunehmen. Doch "Fall of an empire" zeigt bei mehrmaligem Hören mehr und mehr seine in der Monotonie versteckten Stärken. Fans der ersten Outputs und interessierte Old-school'er sollten aber mal ein Ohr werfen.