Die Zeit, die sich Sophia gelassen hat, um ein neues Album zu veröffentlichen, reicht für andere Bands nicht mal zum Überleben. Das letzte Werk “Deconstruction Of The World” stammt tatsächlich aus dem Jahr 2003. Nun ist ja bekannt, dass Sophia nur eines der vielen Projekte von Peter Bjärgö ist und daher verzeihen wir die extrem lange Wartezeit, denn in diesen dreizehn Jahren gab es dann doch einige weitere Veröffentlichungen aus dem Bjärgö-Dunstkreis.

Auffällig ist von Anfang an die aggressive Stimmung von “Unclean”. Sehr dunkle Melodien und Ambient-Passagen sorgen für ein bedrohliches Szenario, während Peter Bjärgös Gesang und Ia Bjärgös Sprechgesang sowie martialisches Getrommel die nötige Kälte und Schärfe mitbringen. Symphonischen Wohlklang sucht man auf “Unclean” daher vergebens. Kein Wunder, geht es doch um menschliche Selbstzerstörungstendenzen. Klar, dass ein Song wie “Drunk” nicht mit fröhlichen Geklimper aufwartet, sondern auf Melodie einfach ganz verzichtet und mit Geflüster und metallischen Paukenschlägen einen extrem ungemütlichen Eindruck hinterlässt.

Somit ist Sophias neues Album ein aggressiv-destruktives Werk geworden und das noch viel deutlicher als früher. Ambient, Industrial und Military verschmelzen zu einer Kakophonie des Untergangs. Vielleicht ist das auch der Grund, warum “Unclean” nicht über 40 Minuten Spielzeit hinaus kommt. Mehr wollte man den Hörern eventuell nicht zumuten. Ein bis zwei Songs mehr wären dennoch schön gewesen. Aber jetzt freuen wir uns erst einmal, überhaupt wieder ein Album von Sophia in den Händen halten zu können.