Bei der Adopted Child Vs. Mortal Void CD handelt es sich um eine interessante Vereinigung zweier Künstler, die im Industrial-Genre tätig sind und den Mut haben auch mal etwas anderes zu machen. Dabei ist dem Frankfurter Tobias Hopp (MV) und dem Gesicht bei Adopted Child Marcel Gamp nicht anzumerken, dass dies ein weiterer Gehversuch ist, dessen Ziel es ist die Aufmerksamkeit auf einen eigenen Plattenvertrag zu lenken. Durch die einzelnen Erfahrungen hat sich bei beiden bereits ein eigener Stil herauskristallisiert, den man unterscheiden, bzw. heraushören kann und es hat sich ein gewisses Soundmuster gebildet, welches ohne Zweifel wiederzuerkennen ist.

Die ersten drei Songs stammen von Mortal Void, an denen sich Marcel Gamp versucht hat und seine Interpretation, seine Remixe zum Vorschein bringt. Auf den ersten Blick, sticht keines besonders hervor, denn es sind typische EBM/Industrial Sounds, unterlegt mit Filmsamples und clubtauglichen Beats, die man irgendwo schon mal so ähnlich gehört hat. Beim zweiten Blick, oder besser gesagt: beim genaueren Hinhören, erkennt man die Liebe zum Detail (MV) die in Text und Melodie zum Ausdruck kommt.

Die nächsten drei Songs von Adopted Child, die von MV gemixt wurden, ertönen härter und schroffer - was eindeutig eine Linie unter die ersten drei Songs zieht und die Unterschiede der beiden Künstler hervorhebt. Allerdings fällt schon bereits beim Tracklist lesen auf, dass Adopted Child vermehrt mit deutschsprachigen Vocals arbeitet, sich den englischen aber nicht verweigert. Die deutschen Vocals fühlen sich realer und kälter an und passen auch viel besser zu der Musik und der düsteren Atmosphäre. Bei Mortal Void gehen die englischen Lyrics dagegen im Gewühl unter und werfen Fragen auf.

Zum Schluss bietet die CD nochmal die Gelegenheit, den Künstlern in ihren Rohfassungen zu begegnen und dem zu Lauschen, was die beiden individuell und getrennt voneinander fabrizieren. Auch wenn Adopted Child mich eher mit ‘Aus der Asche’ anspricht als mit den Remixen und auch umgedreht bei Mortal Void, der mich nicht mit ‘Falling’ , dafür aber mit den Remixen begeistert, ist das Gesamtprodukt doch positiv zu bewerten.