Das Produzententeam Ulrike Brauße und Thomas Stanzel, unter anderem auch durch seine Nebenprojekte Adimiron und Tritoxin bekannt, hatte schon im Oktober 2001 auf sich aufmerksam gemacht, als es die EP "Amnesia" mit sieben Remixen (u.a. von Massiv in Mensch und Spritual Cramp) veröffentlichte.

Ihr neues Album "Kalt" beschäftigt sich mit grundsätzlichen Fragen wie dem Sinn des Lebens oder den Unergründlichkeiten der Liebe. Die Texte stammen dabei hauptsächlich von Ulrike Brauße, während Thomas Stanzel für die Musik verantwortlich zeichnet. "Kalt" enthält, wie es der Name vermuten lässt, deutsche aber auch englische Lyrics. Dieses Wechselspiel ist manchmal etwas verwirrend, hinterlässt jedoch keinen üblen Nachgeschmack und fällt spätestens beim zweiten Hören überhaupt nicht mehr ins Gewicht. Spiritual Reality bezeichnen ihre Musik selbst als Electronic-Independent-Pop, was dieser, neben Synthie-Pop, auch am besten gerecht wird. Melodische und rhythmische Songs, einige versteckte Rückgriffe auf Elemente aus den 80ern sowie ein wenig Schwermut erzeugen feinsinnige Popmusik.

Manchmal legt das Duo auch eine Spur zu ("Run") oder lässt das, wie im Fall von "Tränen" geschehen, von anderen Bands remixen. Der Song "Run" ist nebenbei auch auf dem Sampler "A Human Scan(ner) Vol.1" enthalten, dort allerdings als Clubmix. Während "Run" und auch sein Remix als äußerst tanzbare Ohrwürmer betitelt werden können, hält sich der Rest des Album etwas gedämpfter, mit nicht minderen Ohrwurmqualitäten. So wird man z.B. sehr schnell an "Nothing" oder auch "Opalescent Sphere" hängen bleiben, bei letzterem vor allem wegen seinem wundervollen Text.

So eisig wieder der Titel glauben machen mag, ist das Album nicht, ein kühles Gefühl erzeugt es aber allemal. Auch wenn "Kalt" hier und da noch ein paar Ecken und Kanten aufweist, sollte man zukünftig auf diese Band aufpassen.